Außerfamiliäre Kinderbetreuung

14.05.2019
Gesellschaft

Einleitung

Außerfamiliäre Kinderbetreuung. Ein Thema, das viele Eltern heute schon sehr früh im Leben ihrer Kinder beschäftigt. Früher war das alles noch anders: Mit vier Jahren beginnt das Kind im Kindergarten, mit sechs Jahren kommt es in die Schule und ab da ergibt sich sowieso alles von selbst. Heute gestaltet sich das Ganze aber um einiges komplizierter.

 

Babysitter, Tagesmütter, Stundenlöhne und zwischendrin das Wichtigste: die Kinder. Viele Eltern möchten oder müssen schon wieder früher zurück in ihren Beruf und sind deshalb oft schon früh auf der Suche nach der passenden Kinderbetreuung.

Viele Familien haben Glück und haben ältere Geschwister, Großeltern mit viel Freizeit oder andere Familienmitglieder in ihrem Umfeld, die gerne auf die Kinder aufpassen. Leider hat jedoch nicht jeder ein so tolles Netzwerk und ist auf familienergänzende Kinderbetreuung angewiesen.

 

Doch da stellen sich viele Fragen: Tagesmutter oder Babysitter? Betreuung zu Hause oder beim Betreuer? Wie viel kostet das Ganze? Und das Wichtigste: Wird sich mein Kind bei einer fremden Betreuung überhaupt wohl fühlen?

In diesem Artikel stellen wir euch zwei verschiedene Formen der außerfamiliären Kinderbetreuung vor, klären die größten Mythen darum auf und geben euch Tipps für die Babysitter-Suche.

 

1. Verschiedene Formen der Kinderbetreuung

Der Babysitter

Bei einem Babysitter handelt es sich normalerweise um eine zu Beginn noch fremde Person, die regel- oder unregelmäßig auf (verschiedene) Kinder aufpasst.
In Österreich bieten das Rote Kreuz und auch andere lokale Organisationen in den verschiedenen Bundesländern sogenannte Babysitterkurse an. In einem solchen Kurs lernt ein Babysitter den allgemeinen Umgang mit Kindern, verschiedene Entwicklungsstufen und Besonderheiten dieser sowie Grundlagen in Sachen Erste Hilfe für Kinder. Das bietet die perfekte Basis für den ersten Babysitting-Job!

Viele Babysitter haben zusätzlich einen pädagogischen Hintergrund und arbeiten hauptberuflich als Kindergartenpädagoge oder Volksschullehrer. Babysitter mit einem solchen Hintergrund eignen sich oft für eine regelmäßige, längerfristige Betreuung oder für das Helfen bei den Hausaufgaben.

Grundsätzlich kann aber bei jeglicher Ausbildung gesagt werden, dass die Erfahrung der Hauptfaktor für die Qualifikation eines Babysitters ist. Besonders wenn ein Babysitter schon mit verschiedenen Familien oder Kindern gearbeitet hat, findet er oder sie auch für die brenzligsten Situationen eine Lösung.

Ein großer Mythos rund um den Babysitter ist, dass junge Menschen den Job als Babysitter ausschließlich als eine Geldquelle ansehen und gar kein wirkliches Interesse an der Arbeit mit Kindern haben.

In den Profilbeschreibungen der Babysitter auf Babysits wird jedoch ersichtlich, dass die meisten jungen Leute sich für den Nebenjob als Babysitter entscheiden, weil sie sehr wohl an der Arbeit mit Kindern interessiert sind und sich auch oft noch in der Ausbildung zum Pädagogen oder zur Pädagogin befinden.

Vor allem dann bietet sich der Job als Babysitter an, um zur gleichen Zeit das zu machen was man liebt, Erfahrungen zu sammeln und natürlich auch Geld zu verdienen.

 

Außerfamiliäre Kinderbetreuung: Der Babysitter
Außerfamiliäre Kinderbetreuung: Der Babysitter

 

Tagesmutter (oder -vater!)

Im Gegensatz zu einem Babysitter, der oft auch spontan zum Einsatz kommt, handelt es sich bei einer Tagesmutter meistens um eine eher längerfristige Betreuung. Auch beim Betreuungsort gibt es Unterschiede. Während ein Babysitter meistens zur Familie nach Hause kommt, bringen die Eltern ihre Kinder fast immer zur Tagesmutter nach Hause.

Die Betreuung durch eine Tagesmutter bietet einige Vorteile. Die Kinder haben beispielsweise immer Spielkameraden und so wird ihnen nie langweilig. Gerade für Einzelkinder ist das eine tolle Möglichkeit, den Kontakt mit anderen Kindern zu fördern.
Die Ausbildung einer Tagesmutter variiert von Bundesland zu Bundesland.

Was aber immer gleich bleibt ist die umfangreiche Ausbildung (in Wien z.B. liegt das Ausmaß dieser Ausbildung bei 160 Stunden). Laut der Wiener Kinder- und Jugendhilfe kommt zusätzlich noch die persönliche und die räumliche Eignung der Tagesmutter hinzu.

Wenn alle Auflagen erfüllt wurden, kann sich eine Tagesmutter bei verschiedenen Organisationen wie z.B. der
jeweiligen Kinderdrehscheibe oder dem jeweiligen Hilfswerk registrieren. Doch auch auf Babysits sind zahlreiche Tagesmütter und -väter aus ganz Österreich registriert und bieten ihre Betreuungsdienste an.

 

Ein großes Vorurteil rund um das Thema Tagesbetreuung sind die damit verbundenen Kosten.

Viele Eltern denken, dass eine Tagesmutter normalerweise einen sehr hohen Stundensatz verlangt. Das stimmt aber ganz und gar nicht: Der durchschnittliche Stundenlohn, der von einer österreichischen Tagesmutter auf Babysits verlangt wird, liegt bei € 10,20.

Im Vergleich dazu verlangt ein durchschnittlicher Babysitter momentan € 9,98. Die Stundenlöhne von Babysittern und Tagesmüttern unterscheiden sich demnach um nur knapp mehr als 20 Cent. Natürlich kommen bei einer Tagesbetreuung je nach Bedarf der Familie zusätzliche Kosten wie z.B. das Mittagessen dazu.

Die meisten Tageseltern arbeiten hier aber kostendeckend; so liegen die Kosten pro Mahlzeit oft nur bei ein paar Euro und man garantiert seinen Kindern dadurch eine frisch gekochte und gesunde Mahlzeit.

 

Kinder bei der Tagesmutter
Kinder bei der Tagesmutter

 

2. Tipps für die Babysitter-Suche

Vielleicht haben Sie einen tollen Babysitter gleich um die Ecke oder Sie sind an Eltern im Supermarkt vorbeigelaufen, die für das Wochenende eine Betreuung für ihre Kleinsten suchen? Das Problem ist, dass wir nicht immer mit den Leuten reden, denen wir auf dem Weg begegnen, sodass es für Eltern und Babysitter schwierig ist, einander zu finden.

Hier die besten Tipps und Tricks wie Sie einen tollen Babysitter oder Babysitting-Job in Ihrer Umgebung finden:

 

Das erste Kennenlernen (Tipp für Eltern)

Treffen Sie sich auf jeden Fall mit dem Babysitter bevor Sie ihn Ihren Kindern vorstellen. Dadurch können Sie sich einen ersten Eindruck machen, um zu entscheiden ob dieser Babysitter zu Ihrer Familie passt oder nicht. Zudem kann es für die Kinder verwirrend sein, wenn sie mehrere Babysitter kennenlernen, weil es mit dem ersten nicht gleich gepasst hat.

Es ist auch eine zusätzliche Sicherheit für den Babysitter, der eventuell noch minderjährig ist und sich auch sicherer fühlt, wenn er oder sie nicht gleich zu einer Familie nach Hause eingeladen wird.

 

Außerfamiliäre Kinderbetreuung: Das erste Kennenlernen
Außerfamiliäre Kinderbetreuung: Das erste Kennenlernen

 

Babysitting-Checkliste (Tipp für Eltern und Babysitter)

Um Missverständnissen oder schlechter Stimmung zwischen dem Babysitter und den Eltern vorzubeugen, ist es ratsam, die Grundregeln vor dem ersten Babysitting-Termin zu besprechen. Besonders wichtig sind Themen, die die Betreuung direkt beeinflussen.

Wann müssen die Kinder ins Bett? Gibt es dafür bestimmte Rituale, die es zu beachten gilt? Wer soll in einem Notfall, natürlich nach der Rettung, zuerst kontaktiert werden? Am besten ist es, diese Fragen schriftlich zu beantworten damit keine Missverständnisse aufkommen.

 

Bewertungen und Empfehlungen (Tipp für Eltern)

Wichtig ist es, den Babysitter immer nach Bewertungen oder Empfehlungen zu fragen. Vielleicht kennen Sie jemanden, bei dessen Familie dieser Babysitter schon einmal gearbeitet hat und können sich dort Empfehlungen einholen? Auch auf dem Babysits-Profil des jeweiligen Babysitters können Sie nach Bewertungen von anderen Eltern oder von Bekannten suchen.

Vergessen Sie nicht, den Babysitter nach Ihrem Termin ebenfalls zu bewerten und ihn oder sie damit an andere Eltern weiterzuempfehlen!

 

Fragen über Fragen (Tipp für Babysitter)

Der erste Eindruck zählt! Meistens treffen Sie die Eltern das erste Mal bevor Sie zum Babysitten engagiert werden, damit sie sicherstellen können, dass Sie zu ihrer Familie und ihren Kindern passen. Erscheinen Sie pünktlich zum ersten Treffen und hinterlassen so einen positiven Eindruck.

 

Unsere Tipps dafür:
Stellen Sie einige Fragen, um zu zeigen, dass es Ihnen mit dem Babysitting-Job ernst ist und Sie wirkliches Interesse haben.

Teilen Sie den Eltern auf jeden Fall mit, falls Sie schon Erfahrungen mit dem Babysitten gesammelt haben oder irgendwelche besonderen Talente wie Backen, ein Instrument spielen oder eine ausgeprägte kreative Ader haben von denen die Kinder profitieren können.

Klären Sie alle Formalitäten am besten gleich beim ersten Treffen ab: Für welche Zeiten brauchen die Eltern einen Babysitter? Sind Sie zu diesen Terminen überhaupt verfügbar?

 

Die Bezahlung (Tipp für Eltern und Babysitter)

Das Ende des Babysitting-Termins ist gekommen und die Eltern und der Babysitter stehen sich etwas hilflos gegenüber… Eine sehr wichtige Frage, wenn es um das Thema Babysitter geht ist die Bezahlung des Babysitters. Es gibt sehr viele verschiedene Faktoren, die diese beeinflussen.

Die Anzahl der zu betreuenden Kinder sind der erste wichtige Punkt. Wird nur ein Kind betreut, ist ein geringerer Lohn angemessen als wenn mehrere Kinder betreut werden. Verschiedene Quellen empfehlen pro Kind € 2 auf den Stundenlohn aufzuschlagen. Zusätzlich spielt das Alter der Kleinen eine große Rolle.

Wie Ihnen wahrscheinlich nur allzu gut bekannt ist, ist die Betreuung in verschiedenen Altersgruppen verschieden anspruchsvoll. Ein 2-jähriges Kleinkind braucht mehr Aufmerksamkeit als ein 9-jähriges Schulkind.

Wie zu Beginn schon erwähnt, haben zahlreiche Babysitter einen Babysitting-Kurs absolviert. Dadurch haben diese Personen Zeit und in ihre Ausbildung zum Babysitter investiert und erwarten zurecht auch eine höhere Bezahlung. Oftmals haben diese ausgebildeten Babysitter dadurch auch mehr Erfahrung.

Sie wissen also genau was sie für ihre Arbeit verlangen können und können sich ihre Jobs aussuchen. Auch das Alter des Babysitters ist wichtig. Eine 15-jährige Schülerin hat ganz bestimmt eine andere Gehaltsvorstellung als ein 22-jähriger Student, der sich sein Leben teilweise oder sogar selbst finanzieren muss.

 

 

Grundlegende Tipps, die bei der Bezahlung beachtet werden sollten:

• Vereinbaren Sie die Bezahlung immer im Vorhinein, sonst kann es zu schlechter Stimmung zwischen den Eltern und dem Babysitter kommen.
Für Eltern: Versuchen Sie sich in die Lage der Babysitter zu versetzen. Welche Bezahlung hätten Sie in diesem Alter erwartet und als fair empfunden?
Für Eltern: Halten Sie die vereinbarte Zahlungsmethode immer ein. Wenn Sie Ihren Babysitter mit Bargeld bezahlen, sollten Sie auch immer den passenden Betrag bei sich haben und den Babysitter am Ende des Babysitting-Termins bezahlen.

Für Babysitter: Respektieren Sie auch immer die finanzielle Situation der Familie. Nicht jede Familie hat dieselben finanziellen Mittel zur Verfügung und nicht jede Familie kann einen gleich hohen Lohn bezahlen.
Für Babysitter: Trauen Sie sich zu fragen! Gerade nach einem anstrengenden Termin oder zu später Stunde kann es einem Elternteil schnell passieren, dass sie vergessen, Ihnen das Geld zu geben. Dabei ist es jedoch ganz wichtig immer höflich und freundlich zu bleiben!

 

Auf das Bauchgefühl hören

Der wohl wichtigste Tipp von allen: Verlassen Sie sich auf Ihr Bauchgefühl! Sie kennen Ihr Kind am besten und wissen, gerade wenn Ihr Kind noch klein ist, was ihm oder ihr gut tut. Wenn zwischen den Eltern, den Kindern und dem Babysitter gleich beim ersten Kennenlernen gute Stimmung herrscht, ist das ein gutes Zeichen.

Aber auch für einen Babysitter ist es sehr wichtig, dass er sich bei der Familie wohlfühlt und das Gefühl hat, dass die Arbeit geschätzt wird.

Das Team der Babysitting-Community Babysits hofft, dass sie Ihnen mit diesen Infos und Tipps das Babysitting und die Tagesbetreuung als zwei Formen von familienergänzender Kinderbetreuung etwas näherbringen konnte und Sie jetzt bestens für die Babysitter-Suche gewappnet sind. Schauen Sie gerne bei Babysits vorbei, dort finden Sie eine Vielzahl von Babysittern, Tagesmüttern und Familien, die auf der Suche nach Kinderbetreuung sind.

Treten Sie in Kontakt und helfen Sie sich gegenseitig, das Thema Kinderbetreuung unkomplizierter zu machen.

 

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