
Das Mobilitätsverhalten hat sich in den letzten Jahren geändert und den Trend zum Fahrrad verstärkt. Damit es eine echte Alternative zum Auto werden kann, sind neue Konzepte und der Ausbau der Radwegenetze erforderlich. Einige wichtige Aspekte zur Förderung des Radverkehrs beleuchte ich in diesem Beitrag.
1. Nutzerorientierte Radnetzplanung
Die meisten Initiativen zur Förderung des Radverkehrs orientieren sich am durchschnittlichen Radfahrer, der real so nicht existiert. Unterschiedliche Ansprüche und Mobilitätsbedürfnisse finden dabei keine Berücksichtigung, wodurch Radmobilitätsinitiativen häufig nicht den erhofften Erfolg bringen.
Wenn Fahrradinitiativen und Maßnahmen nachhaltig und in der Breite wirken sollen, braucht es eine strategische Planung der Radwegenetze, die sich an den Mobilitätsbedürfnissen der Bevölkerung orientiert.
Für die Planung eines bedarfsorientierten Radverkehrsnetz sind allerdings fundierte Entscheidungsgrundlagen erforderlich, die bislang in vielen Kommunen nur unzureichend zur Verfügung stehen.
Im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojektes „Bicycle Observatory – Am Puls des Radverkehrs“ wurde daher eine umfassende technisch-konzeptionelle Grundlage für eine zielgruppenspezifische und effiziente Förderung der Fahrradmobilität in verschiedenen räumlichen Settings geschaffen.
Folgende Fragen bildeten unter anderem den Forschungshintergrund:
- Wo und wann sind wie viele und welche RadfahrerInnen unterwegs?
- Welche Variablen beeinflussen den Radverkehr?
- Wie können die sehr unterschiedlichen Ansprüche und Verhaltensweisen von RadfahrerInnen erfasst und gezielt angesprochen werden?
- Wie kann eine nachhaltige Fahrradkultur etabliert werden?
Auf Basis der Forschungsergebnisse und der identifizierten Radfahrer-Prototypen haben Kommunen und Regionen die Möglichkeit, eine geeignete Datenbasis aufzubauen und für Planungszwecke zu nutzen. Darüber hinaus stellt Bicycle Observatory effiziente Werkzeuge für die Evaluierung von Maßnahmen bzw. das Monitoring der Fahrradmobilität zur Verfügung. Eine kurze Zusammenfassung der wesentlichen Forschungsschritte und Ergebnisse steht Ihnen hier zur Verfügung.
2. Ganzheitliche Mobilitätskonzepte
Der Begriff „Copenhagenize“ ist inzwischen zu einem Synonym für die Entwicklung lebenswerterer Städte geworden.
Ein wichtiger Punkt in diesem Kontext ist die Schaffung einer fahrradfreundlichen Infrastruktur im Rahmen ganzheitlicher Mobilitätskonzepte, die zur Lösung der Verkehrsproblematik beitragen.
Einen innovativen Weg zur Förderung des Radverkehrs bei gleichzeitiger Entwicklung des Ortszentrums geht die niederösterreichische Gemeinde Wiener Neudorf: Das umfassende Mobilitätskonzept sieht neben einer Reihe weiterer Maßnahmen die Verpflichtung der Bauwerber zur Vorlage eines Mobilitätskonzepts vor.
Derzeit entsteht im Zentrum von Wr. Neudorf bereits eine Wohnhausanlage mit 114 Wohneinheiten, für die ein richtungsweisendes Konzept erstellt wurde. Ziel ist es, dass möglichst viele Bewohner in Zukunft kein eigenes Auto mehr benötigen:
- Die Nähe zum Bahnhof der Badner Bahn und die gute Anbindung zum Radwegenetz wird zur Reduzierung der Verkehrsbelastung genutzt.
- Eine ausreichende Anzahl von Fahrradabstellplätzen in der Wohnhausanlage ist vorgeschrieben.
- Bewohnern stehen zehn E-Fahrräder und fünf E-Carsharing-Pkw zur Verfügung.
- Weiters wird eine Fahrradservicestation, eine elektronische Anzeige zu den Abfahrtszeiten des Öffentlichen Verkehrs sowie Mobilitätsberatung zur Verfügung stehen.
- Der Projektbetreiber übernimmt für die Mieter im ersten Jahr 100 Prozent der Kosten der Jahresnetzkarte, in den Folgejahren jeweils 75 Prozent, gedeckelt mit 1.200,- Euro pro Jahr und Wohneinheit. Die Projektbetreiber übernehmen die Kosten für den öffentlichen Verkehr bis zu einer Gesamtsumme von Euro 400.000,-.
Die Wohnhausanlage soll im Herbst 2022 fertiggestellt sein, weitere Projektbetreiber haben bereits ähnliche Mobilitätskonzepte entwickelt.
Wir haben ein Hauptproblem – den Autoverkehr. Mittlerweile fahren 250.000 Fahrzeuge täglich mitten durch den Ort oder direkt an den Wohngebieten der 9.500 Einwohner-Gemeinde vorbei. Deshalb müssen Bauwerber ein intelligentes Mobilitätskonzept mitliefern, das dem Wunsch der Gemeinde nach Eindämmung des Individualverkehrs und den notwendigen Maßnahmen gemäß unserem Generalverkehrskonzept entspricht.
Herbert Janschka, Bürgermeister Wiener Neudorf
3. Sicherheit von Fahrradwegen
Im europäischen Vergleich rangieren Österreichs Radwegenetze im Bereich der Sicherheit weit hinten. Radfahren ist hier doppelt so gefährlich wie etwa in Norwegen, den Niederlanden, Schweden, Dänemark, Deutschland und der Schweiz.
- 50 Menschen kamen 2021 laut Statistik Austria mit dem Fahrrad ums Leben (2020: 40, 2019: 33), weitere 9.617 wurden verletzt.
- 24 der 50 tödlich Verunglückten waren mit einem E-Bike unterwegs, fast die Hälfte aller verunglückten Radfahrer hatte einen Alleinunfall.
- Im Ortsgebiet ereignen sich rund die Hälfte aller Unfälle an Kreuzungen.
- Die schwersten Verletzungen treten dort auf, wo keine eigenen Radverkehrsanlagen vorhanden sind oder keine Verkehrsberuhigungsmaßnahmen existieren.
Weiters sind schlechte Bodenbeläge und Hindernisse auf dem Fahrradweg häufige Auslöser für Unfälle. Die hohe Anzahl an Alleinunfällen von Radfahrern sind bis zu 90 Prozent durch schlechte Oberflächen mitverursacht, insbesondere ältere Verkehrsteilnehmer sind davon betroffen (Unebenheiten, wechselnde Radwegebeläge, Rinnen, Bordsteinabsenkungen an Ein- und Ausfahrten, unzureichende Breiten, Metallgitter).
Klaus Robatsch, Leiter der Verkehrssicherheitsforschung beim KfV, macht neben legistischen Versäumnissen wie der gesetzlichen Regelung des Mindestüberholabstands vor allem den Mangel an sicherer Rad-Infrastruktur verantwortlich.
Die hohe Zahl an Radunfällen verdeutlicht, dass die Radinfrastruktur an die geänderten Rahmenbedingungen angepasst werden muss. Denn der Radverkehr ist in Bewegung: Zum einen hat der Trend zur individuellen, aber zugleich nachhaltigen Fortbewegung zu einer höheren Auslastung des Radnetzes geführt. Und zum anderen sind mit der E-Mobilität und der zunehmenden Nutzung von Lastenrädern neue Mobilitätsformen hinzugekommen, die wesentliche Auswirkungen auf die Radinfrastruktur haben. Denn mit erhöhten Geschwindigkeiten gehen beispielsweise auch verlängerte Bremswege und größere Kurvenradien einher.
Klaus Robatsch, Leiter der Verkehrssicherheitsforschung beim KfV
Safety in numbers: Je mehr Radfahrer, desto sicherer die Radwege
Mit dem Begriff „Safety in Numbers“ (Sicherheit in der Masse) wird das Phänomen beschrieben, dass mit steigender Anzahl der Radfahrenden die Anzahl der Unfälle sinkt.

Radverkehr und polizeilich gemeldete Radunfälle pro km in Kopenhagen sowie die Entwicklung der Radinfrastruktur in km.
Bestätigt wurde dies durch einen Vergleich der Unfallzahlen mit der Anzahl der Radfahrer in Kopenhagen zwischen 1996 und 2010.
Während der Radverkehr um 20 Prozent zugenommen hatte, sank im gleichen Zeitraum die Anzahl der tödlichen und schweren Unfälle pro Kilometer geradelter Weg um 70 Prozent
Diese positive Entwicklung ist natürlich auch dem Ausbau der Radwegenetze in Kopenhagen zuzuschreiben, aber eben nicht ausschließlich.
(Quelle: Cycling, Health and Safety. Analysis of international trends in bicycle use and cyclist safety Seite 115).
Neue Richtlinien zur Steigerung der Sicherheit im Radverkehr
Um die zuvor genannten Unfälle zu reduzieren, hat die österreichische Forschungsgesellschaft Straße – Schiene – Verkehr (kurz FSV) neue Richtlinien für den Radverkehr (RVS) erarbeitet, die mit 1. April 2022 bei der Neu- und Umplanung aller für den Radverkehr zugelassenen öffentlichen Verkehrsflächen anzuwenden sind. Zu den wichtigsten Neuerungen gehören:

Der schwebende Kreisverkehr „Hovenring“ in Eindhoven (NL) trennt den Radverkehr vom Autoverkehr. Bruggenbouwer, Fietsotonde Hovenring Eindhoven, CC BY-SA 3.0
- Anlagengröße: Radverkehrsanlagen sollen breiter angelegt werden, um auch die Problematik des „Dooring“ sowie das steigende Aufkommen von E-Bikes und Lastenrädern zu berücksichtigen (z.B. Radfahr- und Mehrzweckstreifen neben parkenden Autos: 2 statt 1,5 Meter).
- Trennung von Rad- und Kfz-Verkehr (Entscheidungsmatrix): Je schneller Kraftfahrzeuge fahren und je mehr Kraftfahrzeuge es sind, desto eher ist der Verkehr zu trennen. Je langsamer und weniger Kraftfahrzeuge fahren, desto eher ist er zu mischen.
- Gute Sichtbeziehungen: Es muss sichergestellt sein, dass Radfahrer in ausreichendem Maß von anderen Verkehrsteilnehmenden gesehen werden. Der Radverkehr im Ort sollte daher möglichst nahe am Kfz-Verkehr bzw. zumindest im Blickfeld der Autofahrer geführt werden.
- Radschnellverbindungen: Erstmals wurden die Ausstattungskriterien für Radschnellverbindungen in die Hierarchie der Radwegenetze aufgenommen.
Kriterien für sichere Radwegenetze
Allgemein lassen sich die Qualitätskriterien für sichere Radwege somit wie folgt zusammenfassen:
- Übersichtliche Verkehrsgestaltung (gute Sichtbeziehungen, wenige unübersichtliche Stellen oder Engstellen, sichere Kreuzungen, sicheres Abbiegen).
- Beseitigung von Lücken und Kapazitätsengpässen im Radverkehrsnetz.
- Vermeidung von kombinierten Rad- und Gehwegen.
- Streckenverlauf abseits des Straßenverkehrs.
- Vorrang vor dem Kfz-Verkehr für Radfahrer, die sich auf dem Radweg befinden.
- Breite Radfahranlagen, die auch ein Überholen ermöglichen.
- Ausreichende Beleuchtung von Routen, die nachts befahren werden.
- Optimale Fahrbahnoberfläche und eindeutige Bodenmarkierungen.
- Vermeidung von Engstellen, Hindernissen oder Blockaden auf Radwegen (Überhängender Bewuchs, Masten, Schilder, Nutzung als Abstellplätze für Mülltonnen, Fahrräder, E-Scooter etc.).
- Schneeräumung im Winter, damit keine Gefahr durch Eis und Schnee entsteht.
Weiterführende Informationen zur sicheren Ausgestaltung der Radwegenetze finden Sie in unserem Blog Radverkehr: Was Sie bei der Planung beachten sollten sowie in den Leitfäden Planungsleitfaden Radverkehr – Tirol, Radverkehrsförderung in Österreich und Radfahren im Winter.
4. Radschnellverbindungen
In Österreich soll der Radverkehrsanteil laut dem Masterplan Radfahren bis zum Jahr 2025 auf 13 Prozent verdoppelt werden.
Um mehr Autofahrer bei Distanzen von 5 bis 15 Kilometern zum Umstieg auf das Fahrrad zu motivieren, ist vor allem eine attraktive Infrastruktur der Radwegenetze erforderlich.
In Anbetracht des rasanten Anstiegs von E-Bikes in Österreich bieten insbesondere Radschnellwege (Rad-Highways) sehr gute Voraussetzungen zur Förderung des Radverkehrs.
In der Fahrradstadt Kopenhagen konnte beispielsweise seit dem Jahr 2012 der Rad-Pendelverkehr auf Radschnellwegen werktags um 23 Prozent gesteigert werden.
14 Prozent der Radfahrer nutzten zuvor für dieselbe Strecke das Auto. Insgesamt wären ohne Rad-Pendler in der Region Kopenhagen 30 Prozent mehr Menschen mit dem Auto unterwegs.
Vielversprechende Projekte zum Ausbau der Radwegenetze
Mit der Förderung von Radschnellverbindungen seit Juli 2020 wurden inzwischen auch in Österreich umfassende Projekte auf den Weg gebracht. So soll etwa in Vorarlberg bis zum Jahr 2027 ein 200 Kilometer langes Netz an Radschnellverbindungen entstehen, darunter eine 180 Meter lange Radtunnel-Schellverbindung durch den Sattelberg in Klaus.
Niederösterreich plant ebenfalls bis zum Jahr 2030 ein Netz von 200 Kilometer an Radschnellwegen in elf Regionen umzusetzen. Auch in der Steiermark und Kärnten sollen bis zum Jahr 2030 die ersten Radschnellverbindungen für Pendler zur Verbesserung der überregionalen Radinfrastruktur entstehen.

Die Vorarlberger Radschnellverbindung Vorderland / Am Kumma soll dem Alltagsradverkehr als Rückgrat und Verteilnetz dienen und unter anderem die Betriebsgebiete in Klaus, Röthis und Koblach mit dem Siedlungsgebiet verbinden.© VLK
Qualitative Anforderungen an Radschnellwege
Die Qualitätsstandards für Radschnellverbindungen sind in der RVS 03.02.13 Radverkehr (Neuauflage April 2022) geregelt und umfassen insbesondere folgende Aspekte:
- Trennung vom Kfz-Verkehr und Fußgängerverkehr (selbständig geführte Radwege, straßenbegleitende Radwege, Radfahrstreifen oder Fahrradstraßen)
- Ausreichende Breite (z.B. Grundbreite von ≥ 4,00 Meter bei Zweirichtungsradweg oder Fahrradstraße)
- Niveaufreiheit zum Kfz-Verkehr bzw. Bevorrangung an niveaugleichen Kreuzungen
- Fahrgeschwindigkeit von 30 km/h
- Steigungen von max. 6 Prozent
- Hohe Belagsqualität (Asphalt oder Beton)
- Beleuchtung
- Markierung von Randlinien
- Winterdienst (Radfahranlagen höchster Ordnung)
- Hochwertige Verbindung von Zwischenzielen entlang der Gesamtstrecke
5. Radabstellanlagen und Bike Butler
Die Bereitstellung sicherer Radparkplätze ist eine wichtige Maßnahme, um die Attraktivität der Radwegenetze zu erhöhen. Schließlich stellt niemand gerne sein teures Rad unbewacht ab.
Für Planer ist es bei der Wahl des Radparksystems wichtig, je nach Standort Aspekte wie Diebstahlsicherheit, Witterungsschutz, Reinigung und Wartung zu bedenken. Einen Überblick verschiedener Radparkplatz-Systeme bietet der Radlobby Radparkplatz Ratgeber.
Das derzeit wohl größte Fahrradparkhaus weltweit ist das Fahrradparkhaus „Stationsplein“ in Utrecht mit 12.500 Stellplätzen.
Das Parkhaus ist rund um die Uhr geöffnet, wobei die ersten 24 Stunden kostenlos sind. Eingecheckt wird mit einer Chip-Karte, anschließend leitet ein digitales System die Radfahrer zu freien Parkplätzen.
Attraktivierung der Radwegenetze durch zusätzliche Services
Zusätzliche Services (Reparatur-Service, Lade-Möglichkeiten für E-Bikes, Tourismusinformation, Fahrrad-Shop, Werkzeuge, Schließfächer oder Duschmöglichkeiten) erhöhen die Attraktivität einer Anlage.

Radbutler am Drauradweg in Villach © Region Villach Tourismus GmbH, Fotograf: Adrian Hipp
In Villach wurde zum Beispiel mit dem Radbutler direkt am R1 Drauradweg eine bewachte und kostenlose Parkmöglichkeit geschaffen, die bei Einheimischen und Touristen sehr gut ankommt.
Radservices wie Luft aufpumpen, kleine Reparaturen und Reinigung sind inkludiert. Außerdem versorgen die mehrsprachigen Radbutler radelnde Gäste mit Stadtplänen, regionalen Informationen und guten Tipps.
Ein weiteres Beispiel eines gelungenen Radabstellkonzepts sind die VMOBIL Radboxen, die unter anderem in Vorarlberg an den Bahnhöfen Lustenau, Hohenems, Lauterach und Rankweil aufgestellt wurden.
Die Radboxen sind elektronisch verschließbar und werden mittels VMOBIL Card oder durch die Eingabe eines Codes geöffnet.
Zusätzlich sind die Boxen mit einer E-Bike-Lademöglichkeit, Innenbeleuchtung und Aufbewahrungsmöglichkeit für Helm und Regenbekleidung ausgestattet. Die Reservierung und Buchung der Radbox erfolgt online.
https://www.youtube.com/watch?v=ujpfOC56COg
6. Transportmöglichkeiten mit Öffis
Transportmöglichkeiten in Öffis für Langstrecken und Regenwetter sind ein weiterer Baustein zur Förderung der Radmobilität. In Kopenhagen konnte beispielsweise die Anzahl der Fahrgäste um 10 Prozent erhöht werden, nachdem 2010 die kostenlose Beförderung des Fahrrads in der S-Bahn eingeführt wurde.
Parallel dazu wurden in der Mitte von Zügen eigene Fahrradabteile geschaffen. Dadurch konnte die Kapazität von 22 auf 46 Fahrräder pro Zug gesteigert werden. Weiters sind Taxis verpflichtet, Fahrräder zu transportieren und die Mitnahme des Fahrrads in (Wasser)Bussen ist erlaubt.
Auch in Österreich wurden die Transportkapazitäten von Fahrrädern in Zügen ausgebaut, aber auch mit Bussen ist der Transport mittlerweile in mehreren Kommunen durch spezielle Radanhänger und Fahrradheckträger möglich.
Fazit: Was gute Radwegenetze auszeichnet
Die Aktivitäten vieler Kommunen und Interessenverbände haben dazu beigetragen, dass Radfahren in vielen Städten und Gemeinden für Bürger attraktiver geworden ist. Weitere Potentiale zur Förderung des Radverkehrs liegen vor allem im Ausbau von Radschnellverbindungen, der Schaffung von sicheren und durchgängigen Radfahrnetzen sowie der verstärkten Ausrichtung an den Bedürfnissen der Radfahrer. Sichere Parkmöglichkeiten, Transportmöglichkeiten in öffentlichen Verkehrsmitteln und Serviceleistungen steigern den Komfort und stellen ebenfalls wichtige Maßnahmen dar, um Bürger zum Umstieg auf das Fahrrad zu motivieren.
Quellen und weiterführende Literatur Radwegenetze:
- Bicycle Observatory – eine räumlich differenzierte, kontinuierliche Beobachtung der Fahrradmobilität, Loidl, Martin; Wagner, Andreas; Kaziyeva, Dana; Zagel, Bernhard.
- Erfahrungen bei der Umsetzung eines Datenmanagementplans für räumliche Daten des Radverkehrs, Leitinger, Sven; Wagner, Andreas; Kremser, Wolfgang.
- Mission Impossible: Typologisierung von Radfahrenden – ein Designsoziologischer Ansatz, Heym, Laura; Werner, Christian; Innerebner, Günther; Kofler, Patrick.
- Dashboard Radverkehr: alles im Blick, Brocza, Ulrike; Kollarits, Stefan.
- Lifestyles and Cycling Behavior – Data from a Cross-Sectional Study, Loidl et al. (2019).
- VCÖ-Factsheet “Radschnellverbindungen als Investition in die Zukunft”
- Masterplan Radfahren Österreich
- RADMOBIL Graz 2030
- Ketten-Reaktion. Vorarlbergs Radverkehrsstrategie
- Qualitätsanforderungen für Radwegenetze – ADFC
- Straßenverkehrsunfälle 2021 – Statistik Austria
- Masterplan Fahrradoffensive 2030 Graz
- Radlobby Ratgeber: Erster Radlobby Radparktest
- Verkehrswende – Good Practice aus anderen Ländern
Titelbild: ArtPhoto studio via freepik.com
Bild beschädigter Radweg: MatrixDiver via pixabay