1. Festivals und Veranstaltungen
Ziele:
- Wirtschaftliche Impulse durch Veranstaltungen
Cory Henry & The Funk Apostles, republic, Salzburgjazz, Jazz and the city, Musicfestival, Salzburg,20161022, (c)wildbild
- Kundenbindung
- Verstärkte Identifizierung der Bewohner mit ihrer Stadt
- Imagebildung
Einmalige oder wiederkehrende Veranstaltungen können dazu beitragen, die heimische Wirtschaft anzukurbeln. Doch sie haben auch einen emotionalen Effekt: Die Bürger und Bürgerinnen identifizieren sich mehr mit ihrer Heimat, wenn dort stimmige, als positiv erlebte Veranstaltungen stattfinden.
Kennzahlen:
- Umwegrentabilität für Gastronomie und Handel
- Positive und ausführliche Berichterstattung in den Medien
Maßnahmen:
Qualitätsrichtlinien
Eine Veranstaltung ist nur dann erfolgreich, wenn einzelne Qualitätskriterien erfüllt sind. Diese müssen erarbeitet werden und sollen für alle Veranstaltungen gelten. Sind die Kriterien nicht erfüllt, ist das Event abzulehnen. Beispiel: Da Kinder in Österreich an das Christkind glauben und nicht an den Weihnachtsmann, sollte darauf auch bei den Veranstaltungen geachtet werden, damit ein stimmiges Gesamtbild entsteht. Dabei spielt auch der regionale Bezug des Mottos bzw. der angebotenen Produkte eine Rolle: In Salzburg etwa haben Hamburger Fischmärkte oder Kräuter der Provence Märkte keine Chance, weil sie mit der Identität Salzburg nichts gemeinsam haben. 15 Qualitätskriterien für innerstädtische Märkte finden Sie hier.
Beim Verkauf von Getränken darf es bei hochwertigen Events keine Becher geben, sondern nur ein Pfandsystem. Ein Muss für jede Veranstaltung sind Detail-Konzepte für Sicherheit, Müllentsorgung, Dekoration, Technik/Strom, Unterhaltung/Musik und Gastronomie.
Tipp: Es geht nicht darum, jedem Trend zu folgen, sondern darum, Veranstaltungen abzuhalten, die zur Identität der Stadt passen und ihrem Image Pluspunkte bringt.
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Über die Sicherheit bei Events
2. Kulinarik
Ziele:
- reichhaltige lokale Esskultur
- auch internationale Küche vor Ort
Innovative Restaurants
- Regionale Produkte
- Slow Food
- Hauben und Sterne Gastronomie
- Ausbildung und Fachkräfte
- Zugänge schaffen
- Kulinarik zelebrieren
Die Genuss-Szene einer Stadt/Gemeinde besticht durch Vielfalt für unterschiedliche Zielgruppen und Bedürfnisse. Food und Ernährung haben nicht zuletzt durch die zahlreichen Kochzeitschriften und Foodblogs, deren Beiträge täglich in den Sozialen Medien massenweise verbreitet werden, heute einen noch höheren Stellenwert als vor einigen Jahren. Top-Köche werden wie Popstars gefeiert, und Trendforscher gehen sogar davon aus, dass die Esskultur die Mode als Prestigeträger abgelöst hat. Essen muss heute in hoher Qualität und zu jeder Zeit verfügbar sein. Frische, regionale und biologische Spezialitäten stehen auf der Einkaufliste von „Foodies“ und „Normalessern“ ganz oben. Die steigende Anzahl an Vegetariern und Veganern ruft ebenso neue Gastronomiekonzepte auf den Plan.
Kennzahlen:
- Verfügbarkeit regionaler Produkte
- Anzahl der Märkte
- Anzahl der Nahversorger
- Anzahl der Cafés & Restaurants
- Anzahl der Hauben- und Sternelokale
- Vielfalt des gastronomischen Angebotes
- Anzahl der Beschäftigten in der Gastronomie
- Anzahl der Ausbildungsplätze in der Gastronomie
- Vielfältiges Nachtleben von Pub bis Club
Maßnahmen:
Förderung von Vielfalt der gastronomischen Angebote
Auch hier kann die Stadt/Gemeinde strategisch wichtige Immobilien selbst ankaufen und für diese Vergabekriterien etablieren.
Sicherung der Nahversorgung in den Wohngebieten
Gerade Siedlungsgebiete in ländlichen Gemeinden haben oft den Nachteil, dass man für den Einkauf von Lebensmitteln auf ein Auto angewiesen ist. Die Lebensqualität für Jung und Alt steigt enorm, wenn ein Nahversorger mit dem Fahrrad oder zu Fuß erreichbar ist. Ideal ist ein Mix aus Supermärkten und Diskontern.
Sperrstundenregelung: 4 Uhr
Außer in Ausnahmefällen wie in städtischen Problemzonen sollte das gastronomische Angebot durch ihre großzügige Sperrstundenregelung bis 4.00 Uhr jedenfalls am Wochenende bestechen.
Info: Unsere Esskultur ist so unterschiedlich wie nie zuvor: Internationale Kochkulturen erfreuen sich großer Beliebtheit, und Ernährung hat für viele Menschen auch einen spirituellen Sinn: Immer mehr ernähren sich fleischlos oder sogar vegan, die Nachfrage nach Bio und regionalen Produkten steht an der Tagesordnung.
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3. Kunst, Kultur und Medien
Ziele: 
- Umfassendes kulturelles Angebot
- Vielfältige unabhängige Medienlandschaft
Abhängig von der Größe der Stadt/Gemeinde sollte zumindest eine Basis an kulturellen Angeboten vorhanden und für „jeden etwas dabei“ sein: Ob Jazzbrunch, Kabarett, Kindertheater oder Konzert – je vielfältiger, desto besser.
Tipp: Achtung: Am Beginn jedes Kulturkonzeptes muss ein Leitbild stehen. Wichtig ist, dass das kulturelle Angebot zum Image Ihrer Stadt/Gemeinde passt!
Kennzahlen:
- Höhe des Kulturbudgets pro EinwohnerIn
- Zahl der Kulturinstitutionen
- Zahl der Musik- und Opernhäuser
- Art und Anzahl von Museen und Galerien, Besucherzahlen
- Anzahl der Qualitätsmedien, Journalistenausbildung, die Anzahl der Bibliotheken und deren Sammelschwerpunkte
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welcher Kulturmix passt zu ihrer Stadt
Maßnahmen:
Mode-, Kunst- und Musikmessen
Sie bieten Unterhaltung auf hohem Niveau, können sich als Point of Attraction der Expertenszene etablieren und werden so auch für den Tourismus interessant. Ebenso können sie KünstlerInnen aus der Region vor den Vorhang bitten.
Buchhandlungen & Bibliotheken
Auch in Zeiten von eBooks und zahllosen Webangeboten haben Bücher Relevanz. Allerdings ist ein spezieller Fokus gefragt: Wo ist die Nachfrage nach Büchern zum Angreifen immer noch groß genug? Der Kinderbuchsektor, der Bereich Bildbände und Fotobücher sowie Biografien und wissenschaftliche Publikationen bleiben weiterhin für Bibliotheken von Bedeutung. Dem Buchhändler oder Bibliothekar wird mehr und mehr die Rolle des Beraters zuteil.
Verfügbarkeit von Zeitschriften und Qualitätszeitungen
Eine schnell und wirkungsvoll umsetzbare Maßnahme ist, nationale und internationale Qualitätsmedien verfügbar zu machen. Auch Touristen und Einwanderer wollen mit den Neuigkeiten aus Ihrem Heimatland – am besten auch in ihrer Sprache – versorgt werden.
Tipp: Erschließen Sie Vertriebswege in Form von Kooperationen zum Beispiel, in dem die Medien in den Cafés verfügbar sind.
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