Der Genuine Contact™ (GC) Ansatz wurde von Birgitt und Ward Williams entwickelt und ist eine ganzheitliche Methode, die unter anderem bei Entscheidungsfindungen und für Bürgerbeteiligungsprozesse zum Einsatz kommt.
Der Genuine Contact™ (GC) Ansatz wurde von Birgitt und Ward Williams entwickelt und ist eine ganzheitliche Methode, die unter anderem bei Entscheidungsfindungen und für Bürgerbeteiligungsprozesse zum Einsatz kommt. Das zentrale Instrument ist der Organisationskompass, der universell einsetzbar ist. Wir haben mit zwei Expertinnen gesprochen, wie der sinnorientierte Ansatz in der Stadtentwicklung funktioniert.
Bei Genuine Contact™ geht es im wahrsten Sinn des Wortes „ums Ganze“ – um den ganzen Menschen und um die ganze Organisation. Das Instrument „Organisationskompass“, über das die Salzburger Organisationsberaterin Isabella Klien auch ein Buch geschrieben hat, dient dabei als Blaupause für sämtliche Prozesse.
„Ausgegangen von der Mitte – dem Sinn des Vorhabens – drehen wir im Beratungsprozess immer eine ‚Runde‘ durch den Organisationskompass, der von der Mitte in den Norden über den Osten, den Süden bis zum Westen führt, wo es um die ganz konkrete Umsetzung geht.“
Der Organisationskompass als Hauptinstrument des Genuine Contact™ Ansatzes ist vielseitig einsetzbar. Von der Auftragsklärung über die Diagnose und Entwicklung bis hin zur Evaluierung sowie für die Prozessbegleitung von Einzelpersonen, Teams und Organisationen.
Alles folgt dem Sinn und der Vision
Isabella Klien beschäftigt sich ebenso wie die Beraterin Kristin Pan seit rund 20 Jahren mit dem Genuine Contact™ (GC) Ansatz: „Lebenswerte Städte verstehen wir als gesunde und lebendige Organisationen, in denen viele Menschen einen Beitrag für die Entwicklung leisten.
Genuine Contact™ geht dabei von einem Menschenbild aus, das den Menschen als Ganzes betrachtet und das die körperlichen, mentalen, emotionalen und spirituellen Anteile einbezieht, die jeder Mensch in sich hat“, sagt Isabella Klien.
Kompassrundgang von der Mitte aus
Ausgehend vom Sinn also in der Mitte wird der Beratungsweg in der Kompassrunde über die Führung im Norden, die Vision im Osten, die Gemeinschaft im Süden und das Management im Westen immer unter der Berücksichtigung des Umfeldes und der Beziehungen der Menschen, die miteinander agieren, gegangen. „Der Sinn hat immer die längste Gültigkeit“, erklärt Isabella Klien, „danach die Vision.“
Die einzelnen Strategien haben eine kürzere Dauer und werden deshalb anschließend erarbeitet.
Mit dem Organisationskompass kommt man also vom Allgemeinen zum Konkreten und vom Langfristigen zum Kurzfristigen. Abhängig davon beherrscht der jeweilige Berater oder die jeweilige Beraterin dann die Kunst, die richtigen Fragen zu stellen, um zu einem guten oder sogar herausragenden Ergebnis zu kommen.
Das Leitbild: Dem Leben und den Menschen dienen
Bei der Stadtentwicklung steht auch das Gemeinwohl im Fokus. „Wir schauen nicht nur auf die Gewinnmaximierung der Wirtschaftstreibenden. Wir schauen, dass sich alle Menschen, die in der Stadt leben, in diesem System wohlfühlen.
Der Erfolg wird am Beitrag zum Gemeinwohl gemessen“, sagt Klien. In ihrem Buch schreibt sie auch, dass der Sinn lebender Systeme das Leben an sich sei. Weshalb es in der Natur des Menschen und der Organisation liege, einen Sinn zu haben, der dem Leben diene.
„Leider werden in Städten immer wieder Maßnahmen gesetzt, die den Lebenswert reduzieren statt ihn zu steigern. Ich denke da z.B. an die Leerstände in den Stadtzentren oder den überbordenden Individualverkehr.“
Die historischen Wurzeln des Organisationskompasses liegen im Medizinrad. Von vielen indigenen Völkern wird es schon seit jeher verwendet. In dessen Mitte wächst der Lebensbaum – eine schöne Metapher für lebendige und blühende Städte.
Auch für Diagnose und Auftragsklärung geeignet
Anwendbar ist der Organisationskompass im Kontext der Stadtentwicklung sowohl für die „Organisation Stadt“ als auch für die Stadtmarketingorganisationen.
Bei der Auftragsklärung mit dem Bürgermeister, dem Gemeinderat und den zuständigen Magistratsbeamten z.B. ist die Frage nach dem Sinn eine zentrale.
„Zu Beginn eines Entwicklungsprozesses stelle ich immer die Frage: ‚Was ist denn eigentlich der tiefere bzw. höhere Sinn dieses Vorhabens?‘“, sagt Klien. „Oft fällt bei dieser Frage dann der Groschen, und die Auftraggebenden erkennen, worum es ihnen wirklich geht.“
Keine Hierarchien, alle Menschen und Meinungen sind gleich „wichtig“
Die Kommunikationswissenschafterin und Organisationsberaterin Kristin Pan, die auch mit Isabella Klien zusammenarbeitet, betont vor allem die Bedeutung der Haltung im Genuine Contact™-Ansatz. „Der Moderator ist immer unparteiisch, frei von Bewertungen und hierarchischem Denken“, sagt Kristin Pan.
„Bei Beteiligungsprozessen etwa beziehen wir die Meinung des Jugendlichen, der alleinerziehenden Mutter und des Unternehmens genauso mit ein wie jene des Bürgermeisters.“ Keiner ist in diesem Prozess also „besser“ oder „schlechter“. Keiner ist „wichtiger“ oder „weniger wichtig“.
Pan: „Unser Ziel ist das Herstellen von authentischem Kontakt zwischen allen Beteiligten, die von Mensch zu Mensch führt und frei ist von Statusdenken, Show und Selbstdarstellung.“
Auf eine zu detailreiche Analyse hat man verzichtet. „Zu viel Analyse führt zur Paralyse“, erklärt Kristin Pan den Ansatz, der die Menschen schnell ins Handeln bringt. So definiert man zuerst das Ziel und dann erarbeitet man gemeinsam Wege, die dorthin führen. „Das ist viel erfrischender als ewig lange darüber zu diskutieren, warum etwas ist, wie es ist!“
Genuine Contact™ zur Beteiligung: Beispiel Pfarrplatz Klagenfurt
Eingesetzt wurde Genuine Contact™ zum Beispiel bei einem Bürgerbeteiligungsprozess rund um den Pfarrplatz in Klagenfurt, der neu gestaltet werden sollte. Dabei wurde im Vorfeld eine Steuerungsgruppe aus Vertretern von Politik und Verwaltung einberufen. Anschließend wurden Großgruppenworkshops abgehalten, zu denen betroffene Anrainer, Mitglieder der Steuerungsgruppe, Interessensvertreter und Interessierte eingeladen wurden. „Das Ziel war es, Aufbruchstimmung zu erzeugen, Mitsprache zu ermöglichen und Identifikation zu schaffen. Das kreative Potenzial der Betroffenen zu heben ohne dass dabei Fachfremde in die Planung eingreifen.“
Zuerst hat man den Status Quo des Platzes erhoben mit der Frage: „Was ist und was kann der Pfarrplatz jetzt?“
Zukunftsworkshop
Vier Wochen später wurde mit den selben Teilnehmern ein Zukunftsworkshop abgehalten. Dabei ging es um die Frage, welche Funktionen der Pfarrplatz in Zukunft erfüllen soll. Die Beteiligten berieten über verschiedene Themen wie etwa Nutzungen, Verkehrsströme, Bepflanzung oder Beleuchtung.
„Die Pause dazwischen war wichtig, damit alle Beteiligten Zeit hatten, sich Gedanken zu machen“, sagt Kristin Pan.
Ergänzend dazu hat man mit der Aktion „Offener Pfarrplatz“ eine Bürgerbefragung am Pfarrplatz selbst abgehalten, bei der man die Anforderungen an den Platz direkt aus der Bevölkerung sammelte.
„Dazu sperrten wir den Platz und stellten eine große Tafel auf, auf der die Passanten die Möglichkeit hatten, ihre Inputs auf Post-Its zu schreiben und auf die Tafel zu kleben“, sagt Kristin Pan. Auch Einzelbefragungen mit unmittelbar betroffenen Eigentümern der umgebenden Liegenschaften wurden durchgeführt.
Diese Anregungen hat man anschließend protokolliert und sie flossen – ebenso wie die Ergebnisse aus den Workshops – in den Architekturwettbewerb ein.
Als Grundtenor kam heraus, dass der Sinn der Neugestaltung sein werde, „dem Platz seine Würde zurückzugeben“. Der Platz sollte hochqualitativ und im Design reduziert gestaltet werden. Das Siegerprojekt steht bereits fest – nun hofft man auf eine baldige Umsetzung, die durch die Corona-Pandemie vorerst auf Eis gelegt war.
FAZIT:
Genuine Contact™ ist ein ganzheitlicher Beratungsansatz, dessen Hauptinstrument der universell einsetzbare Organisationskompass ist. In jedem Beratungsprozess nach der Genuine Contact™ – Methode wird vom Sinn und der Vision ausgegangen, damit die nachfolgend entwickelten Umsetzungsmaßnahmen auf einem fruchtbaren Boden aufbauen.
Es gibt eine klare Auftragsklärung, Diagnose, Entwicklung und Evaluierung unter Einbeziehung der betroffenen Menschen. Die ganzheitliche Vorgangsweise fördert den „echten Kontakt“ unter den Beteiligten und die hohe Akzeptanz der erarbeiteten Inhalte.
Lesen Sie hier über mehr Methoden aus der Organisationsberatung für die Stadt:
Warum sich bereits mehr als achtzig Standorte in Österreich als Mitglieder beim Dachverband Stadtmarketing Austria austauschen?
Weil wir gezeigt haben, dass „Miteinander“ mehr bringt. Im Miteinander machen Sie für Ihren Standort das Mögliche zum Machbaren. Wir unterstützen Sie dabei mit Know-how, das sich in der Praxis bewährt hat, mit Weiterbildung, die neue Perspektiven eröffnet sowie mit Erfahrungsaustausch, der Sie in Ihrer Rolle stärkt.
Formen Sie aktiv die Zukunft des Stadtmarketings!
Werden Sie Teil unserer dynamischen Gemeinschaft und nutzen Sie unsere vielfältigen Angebote zur fachlichen Weiterentwicklung und Einflussnahme.
Sofern Sie Ihre Datenschutzeinstellungen ändern möchten (Einwilligungen erteilen oder bereits erteilte Einwilligungen widerrufen), können Sie jederzeit Ihre Einstellungen ändern.
Der datenschutzrechtliche Verantwortliche (Dachverband Stadtmarketing Austria, Österreich) würde gerne mit folgenden Diensten Ihre personenbezogenen Daten verarbeiten. Zur Personalisierung können Technologien wie Cookies, LocalStorage usw. verwendet werden. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Analyse / Statistik (1 Dienst)
Anonyme Auswertung zur Fehlerbehebung und Weiterentwicklung
Switch zum Einwilligen bzw. Ablehnen der Kategorie Analyse / Statistik
Switch zum Einwilligen bzw. Ablehnen des Dienstes Google Analytics
Beim Besuch dieser Website werden personenbezogene Daten verarbeitet. Dabei verarbeitete Datenkategorien: technische Verbindungsdaten des Serverzugriffs (IP-Adresse, Datum, Uhrzeit, abgefragte Seite, Browser-Informationen) und Daten über die Nutzung der Website sowie die Protokollierung von Klicks auf einzelne Elemente. Zweck der Verarbeitung: Anonymisierung und Erstellung von Statistiken, Untersuchung des Nutzungsverhaltens und Optimierung von Inhalten. Die Rechtsgrundlage für die Verarbeitung: Ihre Einwilligung nach Art. 6 (1) a DSGVO. Eine Übermittlung von Daten erfolgt: an den selbständigen Verantwortlichen Google LLC, Amphitheatre Parkway, Mountain View, CA 94043, USA. Die Rechtsgrundlage für die Datenübermittlung an Google LLC ist Ihre Einwilligung nach Art. 6 (1) a DSGVO. Dies kann auch eine Übermittlung von personenbezogenen Daten in ein Land außerhalb der Europäischen Union bedeuten. Die Übermittlung der Daten in die USA erfolgt aufgrund Art. 45 DSGVO iVm der Angemessenheitsentscheidung C(2023) 4745 der Europäischen Kommission, da sich der Datenempfänger zur Einhaltung der Grundsätze der Datenverarbeitung des Data Pricacy Frameworks (DPF) verpflichtet hat.
Sonstige Inhalte (2 Dienste)
Einbindung zusätzlicher Informationen
Switch zum Einwilligen bzw. Ablehnen der Kategorie Sonstige Inhalte
Switch zum Einwilligen bzw. Ablehnen des Dienstes Vimeo
Beim Zugriff auf manche Teildienste unserer Website werden zusätzliche personenbezogene Daten verarbeitet. Dabei verarbeitete Datenkategorien: technische Verbindungsdaten des Serverzugriffs (IP-Adresse, Datum, Uhrzeit, abgefragte Seite, Browser-Informationen) und Daten zur Erstellung von Nutzungsstatistiken. Zweck der Verarbeitung: Auslieferung von Inhalten, die von Dritten bereitgestellt werden, Auswahl von Online-Werbung auf anderen Plattformen, die mittels Real-Time-Bidding anhand des Nutzungsverhaltens automatisch ausgewählt werden und Übermittlung und Darstellung von Video-Inhalten. Die Rechtsgrundlage für die Verarbeitung: Ihre Einwilligung nach Art. 6 (1) a DSGVO. Eine Übermittlung von Daten erfolgt: in gemeinsamer Verantwortung an Vimeo Inc., 555 West 18th Street, New York, NY 10011, USA. Dies kann auch eine Übermittlung von personenbezogenen Daten in ein Land außerhalb der Europäischen Union bedeuten. Die Übermittlung der Daten erfolgt auf Basis Ihrer Einwilligung gemäß Art. 6 Abs 1 lit a iVm Art. 49 Abs 1 lit a DSGVO. Sie wurden bereits vor Erteilung Ihrer Einwilligung informiert, dass die USA über kein den Standards der EU entsprechendes Datenschutzniveau verfügt. Insbesondere können US Geheimdienste auf Ihre Daten zugreifen, ohne dass Sie darüber informiert werden und ohne dass Sie dagegen rechtlich vorgehen können.
Switch zum Einwilligen bzw. Ablehnen des Dienstes YouTube
Beim Zugriff auf manche Teildienste unserer Website werden zusätzliche personenbezogene Daten verarbeitet. Dabei verarbeitete Datenkategorien: technische Verbindungsdaten des Serverzugriffs (IP-Adresse, Datum, Uhrzeit, abgefragte Seite, Browser-Informationen) und Daten zur Erstellung von Nutzungsstatistiken. Zweck der Verarbeitung: Auslieferung von Inhalten, die von Dritten bereitgestellt werden, Auswahl von Online-Werbung auf anderen Plattformen, die mittels Real-Time-Bidding anhand des Nutzungsverhaltens automatisch ausgewählt werden und Übermittlung und Darstellung von Video-Inhalten. Die Rechtsgrundlage für die Verarbeitung: Ihre Einwilligung nach Art. 6 (1) a DSGVO. Eine Übermittlung von Daten erfolgt: in gemeinsamer Verantwortung an Google Ireland Limited, Gordon House, Barrow Street, Dublin 4, Irland. Dies kann auch eine Übermittlung von personenbezogenen Daten in ein Land außerhalb der Europäischen Union bedeuten. Die Übermittlung der Daten in die USA erfolgt aufgrund Art. 45 DSGVO iVm der Angemessenheitsentscheidung C(2023) 4745 der Europäischen Kommission, da sich der Datenempfänger zur Einhaltung der Grundsätze der Datenverarbeitung des Data Pricacy Frameworks (DPF) verpflichtet hat.