Modernes Wohnen auf kleinem Raum

12.02.2019
Wohnen

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Während in Österreich die Quadratmeterpreise verhältnismäßig moderat sind, musste man in anderen Ländern bereits zu kreativen Methoden greifen, um Wohnraum zu sichern. Hier sind ein paar Inspirationen, die auch hierzulande nützen können.

 

Das „Nine Hours Hotel“ in Tokio ist eines der „Kapselhotels“. (c) youtube

Tokio – eine Stadt, in der 38 Millionen Menschen leben. Der Großteil von ihnen hat sich längst daran gewöhnt, auf engstem Raum zu wohnen. Tokio zählt zu den teuersten Städten der Welt. Und seit dort vor fast 30 Jahren eine gewaltige Immobilienblase geplatzt ist, ist Wohnen, so wie wir es kennen, zum Luxusgut geworden.

Für Familien mit zwei Kindern zählt eine 50 Quadratmeter Wohnung in der japanischen Metropole eher zur Ausnahme als zur Regel. So sind für eine mickrige Einzimmer-Wohnung schnell mal um die 1.000 Euro zu berappen. Nicht umsonst also hat man sich dort einiges einfallen lassen, um möglichst viel aus jedem Quadratmeter herauszuholen.

Hotelzimmer zum Beispiel werden oft in „Kapselräumen“ untergebracht, die eigentlich nichts anderes sind, als ein Bett hinter einer Türe. Da Raum generell nicht nur teuer, sondern auch knapp ist, wird verstärkt in die Höhe gebaut.

 

Bauaufgaben werden miniaturisiert

Räumlichkeiten wie Bäder oder Esszimmer haben in vielen Wohnungen gar keinen Platz. Sie werden oft auf Allgemeinflächen verlagert, mit anderen geteilt oder innerhalb einer Wohnung zusammen gelegt.

„Bonsai-Bunka“ nennt man die Miniaturisierung der Bauaufgaben, bei der Schlafzimmer so groß sind wie ein Bett und Schränke so groß wie eine Wäschetruhe und die Küche bloß aus einer Herdplatte besteht.

Doch japanische Stararchitekten wie Kengo Kuma haben es sich zur Aufgabe gemacht, selbst den allerkleinsten Raum noch größtmöglich zu nützen. In Tokio können Grundstücke und Häuser bis zu zwei Meter schmal sein.

Es ist die zulässige Mindestbreite für Wohnhäuser. Raumfolgen werden oft einfach von Paravents unterteilt. Im Zentrum der Häuser steht das „chanoma“ – eine multifunktionale Fläche die als Küche, Ess- und Wohnzimmer dient.

Die kleinen Wohnungen erfordern auch ein Umdenken in der Infrastruktur.

 

So sind in Tokio praktisch an jeder Ecke ständig geöffnete Convenience Stores zu finden, die die private Vorratskammer überflüssig machen.

Das angeblich schmalste Haus der Welt befindet sich allerdings nicht in der Mega-Metropole Tokio, sondern mit einer Gesamtfläche von 14,09 qm in Warschau und wurde zwischen zwei Häuserfronten hinein gebaut.

Das „Keret House“ besteht aus einem Eisengerüst und umfasst ein Schlafzimmer, eine Küche, ein Bad, einen Wohnbereich und wird mit zwei Fenstern beleuchtet, die man nicht öffnen kann. Das Haus wurde mit Hilfe der Stadt Warschau und der Foundation of Polish Modern Art errichtet. Heute mieten es Künstler an.

 

Freilich sind derartige Konzepte in Österreich nicht vorstellbar – und auch nicht umsetzbar. Inspiration bieten sie allemal, wenn man an ein kluges Gesamtkonzept denkt. Denn Tatsache ist: Wer Wohnungen kleiner plant, muss sie intelligenter planen. Und da macht es Sinn, gleich die ganze Wohnungseinrichtung zu berücksichtigen.

Schließlich haben sich einige Designer mit ihren multifunktionalen Möbeln darüber schon ihre Köpfe zerbrochen. Zum Beispiel der Schweizer Designer Till Könneker, der mit seinem „Living Cube“  ein Möbelstück erfunden hat, das Bett, Schrank, Garderobe, Wohnwand und Abstellraum in einem ist (Foto siehe Titelbild).

 

Multifunktionsmöbel für kleine Räume

Das Projekt „Mono Apartments“ von Note Design in Stockholm. (c) Note Design

Note Design richtete in Södermalm/Stockholm besonders kleine Wohnungen ein unter der Prämisse: Intelligentes Design kann ziemlich stylisch sein. So können Möbel in kleinen Wohnungen auch auf Rollen designt werden, damit man sie je nach Bedarf verschieben kann.

Betten oder Couchtische können versteckte Stauräume bieten, oder man funktioniert Sofas zum Stockbett um. Wer helle Farben und viele Holz- und Naturtöne verwendet, lässt kleine Räume offen und freundlich wirken und Paravents können durchaus praktische und hübsche Raumtrenner sein.

Auch Textilien wie Vorhänge, Teppiche und Kissen sollte man in einem kleinen Raum aufeinander abstimmen. Und wer den Raum von oben bis unten nutzt und mit passenden Schränken verbaut, entdeckt Stauraum, der auf größeren Wohnflächen wahrscheinlich einfach verloren gegangen wäre. Auch kleine Regale an der Wand bringen Platz für Kochutensilien, Kräuter und Gewürze anstatt sie offen auf der Arbeitsfläche abzustellen.

Klapp- und Ausziehmodelle bei Tischen sind gerade für kleine Küchen und Wohnzimmer die perfekte Lösung. Spiegelschränke sind doppelt nützlich, denn sie reflektieren das Licht und lassen Räume optisch größer wirken. Auch viele kleine Lichtquellen tragen dazu bei, den Raum optisch zu erweitern.

Sie sehen: Mit einem klugen Konzept für die Bauplanung und die Einrichtung – entsprechend der örtlichen Bauvorgaben – kommen auch kleine Wohnflächen ganz groß raus!

Fotocredit Titelbild: Rob Lewis, The Living Cube Till Könnecker

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