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Homo Digitalis – Wie will der Mensch mit der Maschine leben?

26. Juni 2018Von Daniela Krautsack
Digitalisierung @ ORF/BR/Arte/Bilderfest

Vermisster Anruf auf meinem Telefon. Ich erkenne die Nummer der Stadt Wien, nicht aber die Durchwahl und rufe zurück. Endlos Telefonschleife. Rufe das Switchboard der Stadt Wien an und werde sofort zu einer Servicestelle weiterverbunden.

Eine nette Dame meint: „Entschuldigen Sie bitte die Belästigung. Eines unseres Modems wählt eigenständig Telefonnummern aus dem Kontaktverzeichnis der Stadt Wien an und tut so, als wäre es ein Telefon.“

Ich muss schmunzeln. So, so. Technik, die uns jetzt bereits um die Ohren fliegt. Noch ist es lustig solche „technischen Ausrutscher“ zu erleben. Doch das Vertrauen in die Maschine hinkt. Nachrichten über autonom fahrende Autos, die FußgängerInnen übersehen, und Steuerungssysteme, die gehackt werden, all das hinterlässt besorgte Stimmung.

 

Der Mensch und die Maschine.

Es wird eine ganze neue Form der Beziehung. Wir werden uns daran gewöhnen, doch es wird uns verändern. Mit der momentanen digitalen Revolution fragen wir uns, wie lange wir noch Mensch sind. Wann wird der Mensch zum Cyborg, der halb Mensch, halb Maschine wird.

 

Seit Jahrzehnten leben Menschen mit künstlichen Ersatzteilen wie Prothesen für Arme und Beine oder Herzschrittmachern. Doch ist es auch möglich, dass solche technischen Geräte vom Gehirn gesteuert werden und die menschlichen Funktionen dadurch optimiert werden können? Wird man Chips, die ins Gehirn eingesetzt werden, mit Wissen befüllen können? WissenschaftlerInnen, KünstlerInnen und Tech-ExpertInnen, die solche Zukunftsfragen erforschen, beantworten diese Fragen mit Ja.

 

Seit Herbst 2017 beschäftigte sich das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO gemeinsam mit dem Bayerischen Rundfunk (BR) und Arte im Projekt »Homo Digitalis« mit möglichen Veränderungen, die die Digitalisierung in verschiedenen Lebensbereichen mit sich bringen könnte. In einer Web-Serie (https://bit.ly/2gKQdQR) werden in kurzen Filmen neue technologische Entwicklungen präsentiert und hinterfragt und verschiedene Zukunftsszenarien skizziert.

 

Copyright: BR

 

Das Fraunhofer IAO hat in enger Zusammenarbeit mit dem BR einen begleitenden Online-Test entwickelt, in dem die Einstellung und Akzeptanz der gezeigten Technologien in der Bevölkerung näher untersucht und diese für die Teilnehmenden erlebbar gemacht werden.

Bis zur Auswertung der Testergebnisse im Februar 2018 nahmen insgesamt 22.247 Menschen in Österreich, Deutschland und Frankreich an der Studie teil. Sie diskutiert die Ergebnisse des Online-Tests und ihre Bedeutung für die digitalisierte Arbeitswelt von morgen: http://publica.fraunhofer.de/eprints/urn_nbn_de_0011-n-4941891.pdf

 

Virtuelle Avatare und künstliche Intelligenz

Um die Folgen der Entwicklung virtueller Avatare und künstlicher Intelligenz herauszufinden, setzen Forschungslabs, wie das Linzer Futurelab Ideen praktisch um. Virtuelle Avatare und Intelligenzen könnten unsere Freunde ersetzen, sagt der Zukunftsforscher Ian Pearson. Man kann sich heute schon die Persönlichkeiten seines Roboters aussuchen. Roboter werden unsere Diener, Begleiter und Sexpartner.

Aber in welchem Ausmaß wollen Menschen das? Was passiert mit Freundschaften, was mit Beziehungen? Was mit der Gesellschaft, die mit den Auswirkungen innerhalb der nächsten Jahre und Jahrzehnte leben muss? Und wie nah lassen wir die Maschine an uns heran?

 

 

Eine junge Dame namens Lisa wird in Japan interviewt und meint: „Zuhause erwartet mich mein virtueller Freund. Anders als ein wirklicher Freund verletzt er mich nicht.“ Und junge japanische Männer stellen sich das brandneue Modell einer virtuellen Partnerin als Hologramm aufs Nachtkästchen. „Ich kann schon auf dem Weg nach Hause mit ihr texten“, schwärmt Joshi, ein junger Japaner.

„Mir ist schon bewusst, dass am anderen Ende kein Mensch, sondern eine künstliche Intelligenz ist. Je öfter man aber mit ihr spricht, desto besser wird unsere gegenseitige Erfahrung.“ Ähnlich bemerkenswert wie das Sozialleben von Lisa und Joshi ist das eines weiteren japanischen Teenagers, der behauptet, dass die Transformers-ähnliche Actionfigur Gundam sein bester Freund sei. Chatfreundschaften unterhält er nur mit intelligenten Bots. Menschen machen ihm Angst, besonders Frauen.

 

Copyright: BR

 

Bertolt Meyer, Tech-Psychologe der TU Chemnitz, meinte dazu: „Mit einer starken künstlichen Intelligenz kann ich natürlich eine starke Beziehung aufbauen. Ich halte das durchaus für eine Möglichkeit, dass es Menschen gefällt, einen virtuellen Partner zu haben.“ Was daraus aber langfristig entstehen kann, ist die Entwicklung von Subkulturen. Männer, die keine Beziehung mit Frauen eingehen wollen und umgekehrt.

 

Von der Digitalisierung zur Einsamkeit?

In Japan sind Rollenbilder und Beziehungen bereits in der Krise. In einer Zeit, in der durch Technik alles zeiteffizienter wird, ist nicht mehr genug Zeit da für das langsame Aufbauen von Vertrauen und Zuneigung. Digitalisierung, Einsamkeit, soziale Kälte – Aspekte, die zusammenhängen.

 

Wir haben Österreichs jüngste Bürgermeisterin, Elisabeth Feichtinger (Bürgermeisterin von Altmünster am Traunsee und Abgeordnete zum österreichischen Nationalrat) gefragt, welche positiven Auswirkungen sie aus dieser rasant fortschreitenden Entwicklung von ‚machine learning‘ und ‚künstlicher Intelligenz‘ für die Bürgerinnen und Bürger von Städten erkennen kann.

 

Wo sieht sie eine Chance in dieser Entwicklung?

Feichtinger: „Für Städte und Gemeinden im ländlichen Raum sehe ich überall da Chancen durch diese Technologien, wo sie dabei helfen, wichtige aber bislang unrentable und/oder schwer finanzierbare Serviceleistungen und Infrastrukturen zu ermöglichen. Das ist im Bereich Bildung, bei der Pflege, der medizinischen Betreuung oder der Mobilität.“

 

Welche Empfehlungen hat sie für die Geschäftstreibenden ihrer Stadt oder anderer Städte Österreichs, die BürgerInnen, sowie die Entscheidungsträger in den Gremien ihrer Gemeinde?

Feichtinger: „Ich denke, es ist wichtig, dass wir der technischen Entwicklung offen, aber nicht leichtsinnig gegenüberstehen. Das heißt, dass wir uns über die neuen Technologien informieren und schauen, was sie uns für neue Chancen und Möglichkeiten bringen können. Dass wir uns aber auch die Zeit nehmen müssen, rechtzeitig über ungewollte Effekte und negative Konsequenzen nachzudenken. Um dann selber zu entscheiden, ob und wie wir diese neuen Technologien nutzen wollen.“

 

Wo sieht Clemens Wasner, CEO von EnliteAI, einem auf die Anwendung von AI spezialisierten Unternehmen aus Wien und Gründer des Think Tank AI Austria in dieser Entwicklung für die Stadt Chancen?

Wasner: „Unmittelbar bringen uns AI-basierte Lösungen einen Komfortgewinn sowie eine höhere Verfügbarkeit und Qualität von Services. So hat z.B. die Firma Anyline eine Lösung entwickelt, die es ermöglicht, per App den Zählerstand von Strom und Gas abzulesen und gleich direkt an die Stadtwerke weiterzuschicken.

Ein weiteres gutes Beispiel ist Moonvision, deren Technologie automatisch erkennt, welche Speisen und Getränke sich auf einem Tablett befinden und darauf basierend die Abrechnung erstellt. Anstellen an der Kasse in Kantine und Self-Service Restaurants gehört so sehr bald der Vergangenheit an.“

 

Und welchen Vorteil hat künstliche Intelligenz für die Stadt?

Wasner: „Speziell für das Leben im städtischen Bereich ergibt sich meiner Meinung nach die Notwendigkeit nach AI-basierten Lösungen. Da man einerseits budget-technisch sehr eingeschränkt ist, gleichzeitig aber immer mehr Aufgaben in steigender Frequenz und Diversität erfüllen muss.

Die seit vielen Jahren angekündigten elektronischen Amtswege werden erst im Zeitalter künstlicher Intelligenz Realität werden, da es erst jetzt möglich ist, Anfragen automatisiert zu beantworten oder Dokumente maschinell einzulesen.“

 

Was kann jeder Einzelne tun, um die rasche Entwicklung in Richtung ‚homo digitalis‘ für sich ‚im positiven‘ zu nutzen?

Wasner: „Auf die Gefahr hin, dass dies jetzt plakativ klingt: die Scheu ablegen und einfach ausprobieren. 
Genauso wenig wie es heute Berührungsängste zu PCs und Smartphones gibt sollte es welche in Richtung AI geben.
 Services wie Google Inbox, automatische Sortierung und Priorisierung von Emails, oder das o.g. Anyline kann man sofort kostenlos einsetzen.

Für all jene die beruflich oft Diagramme- und Präsentationen erstellen, sind die mittlerweile AI-gestützten Office-Programme von Microsoft und Google eine immense Hilfe. Da diese z.B. bereits selbstständig Vorschläge für Layouts und Diagramme liefern.

 

Turbo der Digitalisierung

Für Städte und Gemeinden geht dies aber selbstverständlich nicht weit genug, da man hier neben dem bloßen Anwenden auch einen sehr großen Gestaltungsspielraum mit den eigenen Daten und Prozessen hat. Für Verkehrs- und Stadtplanung, Energie-Monitoring und die Automatisierung von Amtswegen ist AI die Schlüsselingredienz – quasi der Turbo der Digitalisierung.

Hier lohnt es sich auf Regionen zu blicken, die in dem Bereich bereits erste Pilotprojekte gestartet haben. Und diese dann, selbstverständlich Datenschutzkonform, auf Österreich zu adaptieren.“

 

Die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz werden bei Hollywood-Filmen, wie „Her“ und „Ex Machina“ glaubhaft gezeigt. Und wer einen eher dystopischen Ausblick in die Zukunft wagt, mit Roboter-Bienen, Roboter-PartnerInnen und einer Bewertungsgesellschaft, die übrigens in China gerade flächendeckend gebaut wird, ist bei der britischen Science-Fiction-Serie „Black Mirror“ bestens aufgehoben.

Copyright: Polynoid/Greenpeace/Vimeo

 

Chance und Risiko – es liegt an uns zu sorgen, wie wir die Technik nutzen, sodass die Chancen überwiegen und die Risiken minimiert werden. Wir haben die Verantwortung auszutesten, wie wir diese technologischen Fortschritte bestmöglich für uns nutzen können. Nicht als Menschenersatz, sondern als Erweiterung.

 

Über den Autor

Daniela Krautsack

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