Beim Stadtmarketing Austria Praxistag am 28. Mai 2015 stand folgendes Thema im Mittelpunkt:
“Stadt am Wasser. Innerstädtische Uferzonen”
© Bild: Stadt Villach – Adrian Hipp
Eine Chance für die Stadtentwicklung
Viele Städte liegen an Flüssen, doch nur in wenigen sind attraktive, für die Allgemeinheit nutzbare und zugängliche Uferzonen zu finden. Diese als Erholungs-, Sport- und Naturareale zu nützen würde ein großes Potenzial zur Steigerung der städtischen Lebens- und Aufenthaltsqualität in sich bergen. Beim Stadtmarketing Austria Praxistag „Stadt am Fluss“ am 28. Mai in Villach wurden Entwicklungsmöglichkeiten für städtische Uferzonen präsentiert. Fünfzehn Stadtmarketing-Verantwortliche aus Österreich und Italien fanden sich zu diesem Seminar in Villach ein.
Vorzeigeprojekt Passerterrassen Meran
Die Stadt Meran setzte mit den Passerterrassen ein INTERREG-Projekt um, welches die Ufer der Passer als Erholungsraum für die Bevölkerung im zentralen Stadtgebiet zugänglich machte. In Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitekten wurde ein barrierefreier Zugang über drei begrünte Rampen mit Sitzstufen aus Beton von der Promenade bis in den Fluss hinein entwickelt. Anfänglichem Misstrauen der lokalen Bevölkerung zum Trotz wurden die „Passerterrassen“ zu einem beliebten Treffpunkt am Wasser.
Architektur am Fluss
Am Beispiel des Holiday Inn Villach zeigte Architekt DI Ernst Mayer auf, wie sich Architektur optimal in die städtische Uferzone einfügen lässt: Glasfronten und Terrassen zum Ufer der Drau hin binden den Fluss architektonisch ein und lassen ihn für Gäste des Hauses spür- und sichtbar werden. Der Architekt spricht sich dafür aus, Mauern und sonstige Barrieren an Flüssen (wenn hochwasserschutztechnisch möglich) zu vermeiden, um eine Sichtachse in Richtung Fluss zu schaffen. Ebenso sollen Parkplätze an Uferflächen unter die Erde, d.h. in Tiefgaragen, verlagert werden.
Flüsse verbinden
DI Hans-Jörg Raderbauer, Geschäftsführer der freiland Umweltconsulting ZT GmbH Wien, betrachtet die Gestaltung der Flussufer nicht nur als Chance für die Verbesserung der Lebensqualität sondern auch für die wirtschaftliche Entwicklung in Städten. Die Bevölkerung in einen solchen Prozess konsequent einzubinden, hält der Ingenieurkonsulent für Landschaftsplanung und Landschaftspflege für sinnvoll. Gemeinsam mit der Grazer Bevölkerung hat er Projekte zur Nutzung der Mur entwickelt, welche immer die Frage „was soll der Fluss können?“ aufgreifen. Wichtig ist bei derartigen Projekten eine mögliche gemeindeübergreifende Zusammenarbeit anzudenken, denn Flüsse orientieren sich bekanntlich nicht an Gemeindegrenzen.
Zu den Präsentationen (nur für Stadtmarketing Austria Mitglieder)